Sulzach ist ein Gemeindeteil des Marktes Dürrwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Sulzach hat eine Fläche von 4,140 km². Sie ist in 410 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10.096,43 m² haben.
Geographie
Das Dorf liegt am rechten Ufer der Sulzach und am Wegweiherbach, der dort als rechter Zufluss in die Sulzach mündet und westlich des Ortes eine Kette von Weihern speist. Im Westen liegt das Frickinger Holz, ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Klingenfeld genannt, im Norden Hirtenlacke. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Hammerschmiede (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Dürrwangen zur Kreisstraße AN 41 (2 km südöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft die AN 42 bei Flinsberg kreuzend nach Neuses (2,2 km südwestlich).
Geschichte
Die Fraisch über Sulzach war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Feuchtwangen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihrem Anwesen geltend machen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das ansbachische Kastenamt Feuchtwangen. 1732 bestand der Ort aus 17 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Oberamt Dürrwangen (10 Gütlein, 3 Häuslein), das Spital der Reichsstadt Dinkelsbühl (2 Höfe, 1 Gütlein) und das ansbachische Klosterverwalteramt Auhausen (1 Gütlein). Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 23 Anwesen, 1 Feldkapelle und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Oberamt Dürrwangen (1 Viertelhof, 3 Söldengüter, 1 Söldengut mit Korbhaus, 1 Söldengütlein, 1 Köblergut, 5 Hauslehen, 2 Häuser, 2 halbe Hauslehen, 2 Halbhäuser), die Reichsstadt Dinkelsbühl (Siechenpflege: 1 Hofgut, Spital: 2 halbe Hofgüter; die Dinkelsbühler Eigenherren Bühlmeyer und Rothmund: 1 Gut) und das Verwalteramt Auhausen (1 Gütlein). Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
1806 kam Sulzach an das Königreich Bayern. Infolge des Gemeindeedikts wurde Sulzach dem 1809 Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Dürrwangen zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Sulzach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist). Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 4,270 km². Am 1. Oktober 1969, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde diese nach Dürrwangen eingemeindet. Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Sulzach an den Landkreis Ansbach.
Baudenkmäler
- Klingenfeld: Corpus des Feldkreuzes, Holz, Anfang 19. Jahrhundert; ca. 800 m östlich des Ortes.
- Raitersberg; Sulzachfeld: Bildstock, verputzter Pfeiler, Ende 18. Jahrhundert; am Ortsausgang nach Krapfenau.
- St.-Leonhard-Straße: Feldkapelle, kleiner massiver Nischenbau mit Putzgliederungen, 18. Jahrhundert
- Von Sulzach nach Dürrwangen: Feldkreuz mit Leidenswerkzeug, Holz, um 1900.
Einwohnerentwicklung
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Sulzach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 491 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 200.
- Georg Paul Hönn: Sultzach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 375 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, OCLC 935210351, S. 413 (Digitalisat).
Weblinks
- Sulzach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Sulzach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Sulzach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten




