Die Copa América 2019 war die 46. Ausspielung der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball und fand zum fünften Mal nach 1919, 1922, 1949 und 1989 in Brasilien statt. Titelverteidiger war Chile, das sowohl die Austragung 2015 als auch die Sonderausgabe 2016 gewann. Mit Japan und Katar nahmen zwei Gastmannschaften aus dem asiatischen Fußballverband an dem Turnier teil.
Wahl des Austragungsortes
Nach dem Rotationsprinzip des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL, das eine Austragung in allen Mitgliedsverbänden nacheinander in alphabetischer Reihenfolge vorsieht, sollte ursprünglich Brasilien die Copa América 2015 und Chile die Copa América 2019 veranstalten. Aufgrund der Austragung des Konföderationen-Pokals 2013, der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Sommerspiele 2016 wollte Brasilien das Turnier nicht austragen. Brasilien und Chile diskutierten über einen Tausch, Chile sollte 2015 austragen, Brasilien 2019. Am 24. März 2012 gaben die Präsidenten der nationalen Fußballverbände Brasiliens und Chiles eine entsprechende Vereinbarung bekannt. Sie wurde von der CONMEBOL bestätigt.
Im Juli 2018 wurde bekanntgegeben, dass die ursprünglich vorgesehenen Spieltage (14. Juni bis 7. Juli) um eine Woche vorverlegt wurden und das Endspiel am 30. Juni 2019 stattfinden soll. Am 17. September 2018 gab der Verband bekannt, an der ursprünglichen Terminierung festzuhalten.
Teilnehmer
Alle zehn CONMEBOL-Mitgliedsverbände waren automatisch für das Turnier qualifiziert. Da für die Gruppenphase zwölf Mannschaften benötigt werden, wurden wie bereits in der Vergangenheit zwei zusätzliche Teilnehmer eingeladen. Neben Japan – das bereits 1999 teilnahm – ist dies erstmals auch Katar – WM-Gastgeber von 2022. Mexiko, das sonst regelmäßig teilnahm, wurde nicht berücksichtigt, da sich das Turnier zeitlich mit dem CONCACAF Gold Cup 2019 überschnitt.
Spielorte
Am 17. September 2018 wurden die ersten Austragungsorte bekannt gegeben. Das Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und der Auswahl von Bolivien (3:0) fand im Estádio do Morumbi in São Paulo statt, die Halbfinals werden in der Arena do Grêmio in Porto Alegre sowie in Belo Horizonte im Mineirão, das Finale im Maracanã in Rio de Janeiro ausgetragen.
Zuschauer
Das erste Kontingent an Eintrittskarten in Höhe von 101.852 Stück, soll laut Gastgeber Brasilien innerhalb von 24 Stunden verkauft gewesen sein.
Gruppenphase
Die Auslosung der Gruppenphase fand am 24. Januar 2019 statt.
Modus
Die Gruppensieger und- zweiten sowie die zwei besten Gruppendritten qualifizierten sich für das Viertelfinale. Bei Punktgleichheit kamen folgende Entscheidungsregeln zum Einsatz:
- Tordifferenz aus allen Gruppenspielen;
- Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen;
- Punkte im direkten Vergleich zwischen den punktgleichen Teams;
- Tordifferenz aus direkten Vergleich zwischen den punktgleichen Teams;
- Anzahl erzielter Tore in Direktbegegnungen der punktgleichen Teams;
- Fair-Play-Punkte aus allen Gruppenspielen (ein Spieler kann pro Spiel nur einmalig Minuspunkte erhalten): Gelbe Karte: −1 Punkt; Gelb-Rote-Karte: −3 Punkte; Rote Karte: −4 Punkte; Rote Karte und Verwarnung: −5 Punkte
- Losentscheid.
Gruppe A
1. Spieltag
2. Spieltag
3. Spieltag
Gruppe B
1. Spieltag
2. Spieltag
3. Spieltag
Gruppe C
1. Spieltag
2. Spieltag
3. Spieltag
Tabelle der Gruppendritten
Finalrunde
In der Finalrunde wurde der Sieger bei einem Unentschieden nach der regulären Spieldauer wie folgt ermittelt:
- In den Viertelfinalspielen folgte ein direktes Elfmeterschießen. Es gab keine Verlängerung.
- In den Halbfinalspielen sowie dem Spiel um Platz 3 und im Finale wurde eine reguläre 30-minütige Verlängerung gespielt. Sollte nach dieser Zeit das Spiel unentschieden stehen, folgte ein Elfmeterschießen.
E Sieg im Elfmeterschießen
Viertelfinale
Halbfinale
Spiel um Platz 3
Finale
Auszeichnungen
Bester Spieler
- Brasilianer Dani Alves wurde zum besten Spieler des Turniers gekürt.
Torschützenkönig
- Brasilianer Everton wurde mit drei Toren Torschützenkönig des Turniers. Er erzielte im Eröffnungsspiel gegen Bolivien, im Gruppenspiel gegen Peru sowie im Finale gegen Peru jeweils ein Tor. In den beiden letztgenannten Spielen wurde er jeweils auch zum Man of the Match gewählt. Wie der Peruaner Paolo Guerrero lieferte Everton neben drei Treffern auch eine Vorlage. Er benötigte dafür jedoch weniger Einsatzminuten während des Turniers und wurde daher aufgrund seiner höheren Effektivität mit dem Goldenen Schuh ausgezeichnet.
Bester Torhüter
- Brasilianer Alisson wurde zum besten Torhüter des Turniers ernannt. In sechs Spielen blieb er fünfmal ohne Gegentreffer und hatte somit großen Anteil am Titelgewinn. Erst Paolo Guerrero konnte ihn im Finale überwinden.
Fairplay-Preis
- Brasilien Brasilien erhielt die Auszeichnung als fairste Mannschaft im Turnier.
Mannschaft des Turniers
Zudem stellte die Technische Kommission die Mannschaft des Turniers zusammen:
Beste Torschützen
Nachfolgend sind die besten Torschützen des Turniers gelistet. Bei gleicher Trefferanzahl sind die Spieler alphabetisch geordnet.
Hinzu kommen zwei Eigentore: Rodrigo Rojas (Paraguay) im ersten Gruppenspiel gegen Katar sowie Arturo Mina (Ecuador) im ersten Gruppenspiel gegen Uruguay.
Schiedsrichter
Am 21. März 2019 nominierte der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL 23 Schiedsrichter und 23 Assistenten.
Eklat
Nach seinem Platzverweis im Spiel um Platz 3 äußerte der Argentinier Lionel Messi starke Kritik an den Schiedsrichterleistungen bei der Copa América und dem seiner Ansicht nach zu großen Einfluss des brasilianischen Verbandes in der CONMEBOL. „Wir sollten an dieser Korruption nicht teilnehmen. Wir haben die Nase voll […] von der Korruption, den Schiedsrichtern und allem, was das Spektakel verdirbt. Korruption und die Schiedsrichter lassen die Fans nicht den Fußball genießen.“ Die CONMEBOL wies die Vorwürfe als „inakzeptable“ und „unbegründeten Anschuldigungen“ zurück. „Im Fußball verliert man und gewinnt man manchmal. Eine der Grundpfeiler des Fair Play ist es, die Ergebnisse und die Schiedsrichterentscheidungen mit Respekt zu akzeptieren.“
Fernsehübertragung
In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden die Rechte zur Liveübertragung vom gebührenpflichtigen Streamingdienst DAZN erworben. Sämtliche vergangene Spiele des Turniers werden bei DAZN zudem als Video-on-Demand angeboten. Für das Eröffnungsspiel kommentierten Marcel Seufert und Michael Hofmann. Für das Finale kommentierten Marcel Seufert und Jonas Boldt.
Siehe auch
- Spiele Details
- Kader
Weblinks
- Offizielle Website des Turniers (englisch, spanisch, brasilianisch)
- Offizielle Website der CONMEBOL (englisch, spanisch, brasilianisch)
Einzelnachweise




